Anhand einer empirischen Studie wird in diesem Beitrag untersucht, wie Alterität in einer Situation künstlerischer Bildungsarbeit in der Kita ins Spiel kommt und wie die Teilnehmenden agieren, um das Geschehen zu normalisieren und in pädagogische Bahnen zu lenken. Die Tatsache, dass sich Lernende voneinander unterscheiden, wird als ihre Heterogenität bezeichnet. Heterogenität wird in der seit einiger Zeit geführten Inklusionsdebatte mit bestimmten Personmerkmalen und diese wiederum mit gesellschaftlicher und sozialer Anerkennung oder mit Diskriminierung in Verbindung gebracht. In diesem Beitrag indes werden Anerkennung und Diskriminierung etwas anders, nämlich im Sinne der sog. ‚Pädagogik der Vielfalt‘ als integrale Prozessmerkmale sozialer Praxen aufgefasst. In den Blick genommen werden dann einerseits soziale Identitäten, andererseits Formen der Störung (im Extremfall: Gewalt). Letztere werden mit Alterität als Erleben von Unbegreiflichem, Nichtverstehbarem wie auch die Erfahrung der Abwesenheit einer Person oder von Geborgenheit in Verbindung gebracht, das mit dem Vernunftdenken in Widerstreit liegt und in der Pädagogik normalerweise verdrängt ist.