Die Tagung, welche die Grundlage für dieses Buch zum Thema »Mi- gration, Flucht und Trauma« war, wurde im Frühjahr 2015 geplant. Damals war es nicht absehbar, welche Aktualität und auch Brisanz das Thema ein Jahr später, im März 2016, haben würde. Angesichts der Ereignisse stand natürlich im Vordergrund, wie eine angemes- sene und gute Betreuung der hier eintreffenden Menschen gewähr- leistet werden kann. Aber es sind auch andere wichtige Aspekte hin- zugekommen, welche die öffentliche Diskussion prägen, wie etwa die immer deutlicher werdenden Ängste und Abgrenzungstendenzen in Teilen der Bevölkerung. Natürlich ist weiterhin die Hilfsbereit- schaft enorm, was sich an den vielen privaten Initiativen, Hilfen und Unterstützungen ablesen lässt. Es besteht die Gefahr, dass leicht übersehen wird, wie viele unermüdlich arbeitende Menschen ver- suchen, mit ihrem Engagement und unentgeltlichem Einsatz, es den Flüchtlingen zu erleichtern, sich in den ersten Tagen und Wochen nach der Ankunft zu orientieren und ein neues Leben zu beginnen. Eines kann man jedoch heute mit Sicherheit sagen: Der Umgang mit Flüchtlingen, Migrantinnen und Migranten sowie deren Integration in das Einwanderungsland Deutschland sind zur Herausforderung geworden. Ich möchte kurz darauf eingehen, welche verschiedenen Bedeutungen das Thema »Migration, Flucht und Trauma: Die Folgen für die nächste Generation« – haben kann, und damit auf einige Dinge hinweisen, die für die Tagung und dieses Buch relevant waren.