Wieland Wermke und David Paulsrud betrachten basierend auf der Grundlage einer Umfrage unter circa 7000 deutschen, 1500 finnischen und 700 schwedischen Lehrer*innen die Autonomie im Lehrerberuf. Die Autoren behandeln Autonomie als mehrdimensionales und in hohem Maße kontextabhängiges Phänomen, bei dem es vor allem darum geht, welche Entscheidungen Lehrkräfte treffen wollen und müssen sowie wie und von wem diese Entscheidungen kontrolliert werden. Konkret bedeutet dies, dass Lehrer*innen für jede Entscheidung, die sie tätigen, auch die Verantwortung übernehmen müssen. Mit mehr Verantwortung steigen gleichzeitig Komplexität und Risiken im Lehrerberuf. Das Hauptargument des Buches ist, dass es bei der Diskussion über Autonomie im Lehrerberuf darum gehen sollte, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Komplexität und Risiken reduzieren, und somit angstfreie und selbstbestimmte Lehrerarbeit in den Bereichen ermöglichen, in denen Lehrer*innen auch wirklich die wichtigen Entscheidungen treffen können und wollen. Mit Beispielen aus den deutschen, finnischen und schwedischen Bildungssystemen will dieses Buch seinen Beitrag zu der Diskussionen „Wie autonom können und wollen Lehrer sein?“ leisten. Damit richtet es sich sowohl an (angehende) Lehrer*innen als auch an Entscheidungsträger im Bildungsbereich, die Schulstrukturen gestalten.