An der vorliegenden Videosequenz springt die wohlbekannte Tatsache förmlich ins Auge, dass Nähe und Distanz, Inklusion und Exklusion, Akzeptanz und Ablehnung, Angepasstheit und Protest, kurz diverse Formen der An- und Abwesenheit, zentrale Strukturmomente des sozialen Lebens resp. sozialer und sozial distanzierter Praktiken sind.
Zugleich sind An- und Abwesenheit prägnante Kennzeichen methodischer Verfahren (vgl. Fuery 1995). In meinem Beitrag wird dies für die leibphänomenologische Methodologie sowie für methodologische Schlussfolgerungen gezeigt, die sich aus dem aktuellen Performativitätsdiskurs ableiten lassen. - Worin bestehen unter empirischer Perspektive Parallelen und wo Unterschiede zwischen den beiden Methodologien? Was ergibt sich daraus für die Analyse der vorliegenden Videosequenz? Was kann diese Filmanalyse zur näheren Bestimmung der beiden methodologischen Ansätze beitragen?
Die Analyse der Filmsequenz gilt also nicht allein deren Themen (wie etwa Schulhofgestaltung, Pausenaktivitäten etc.). Sie ist auch mit methodologischen und methodischen Fragen befasst, und zwar erstens mit solchen, die an den aktuellen Diskussionsstand einer phänomenologisch ausgerichteten Praktikenforschung anschließen, Zweitens geht es um Fragen, die mit einer Praktikenforschung verbunden sind, die am aktuell geführten Performativitätsdiskurs orientiert ist. Die Darlegung dieser beiden Ansätze wird daher in diesem Beitrag einen relativ großen Raum einnehmen.